Strom aus Wasserkraft

Wie der Strom für die Beleuchtung eines Fahrrads erzeugt wird, nämlich durch einen Dynamo, das haben wir uns an Hartmuts Fahrrad genauer angesehen. Um uns diesen Vorgang besser vorstellen zu können, hatte er sein Fahrrad mit in die Schule gebracht. Aber wie wird der Strom hergestellt, der unser Klassenzimmer beleuchtet oder den CD-Player zum Laufen bringt? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, unternahmen wir mit unserer Klassenlehrerin eine Busfahrt zum Wasserkraftwerk Strullendorf in der Nähe von Bamberg. Dieser Ausflug wurde durch E.on Bayern im Rahmen des Klasse!-Kids-Projekts ermöglicht.

 

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Bevor uns ein ehemaliger Mitarbeiter von E.on, der bereits im Ruhestand ist, das Kraftwerk zeigte, erklärte er uns, dass es bereits 1922 gebaut worden ist. Während früher ungefähr 12 Leute dort beschäftigt waren, wird heute nicht einmal mehr eine Vollzeit-Arbeitskraft benötigt, da Computer die Steuerung der Anlage übernommen haben.
Er erzählte uns, dass der Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) gemessen wird. Um eine kWh zu erzeugen, werden zum Beispiel 1300 g Braunkohle, 340 g Steinkohle, 0,27 m3 Erdgas, 0,007 g Uran, 220 g Heizöl, 2000 – 3500 g Müll oder 432 m3 Wasser gebraucht. Der Vorteil des Wassers ist, dass es sich um eine umweltfreundliche, erneuerbare Energiequelle handelt, ebenso wie Sonnen- und Windenergie. Interessant zu hören war, was man mit einer kWh Strom (Kosten: ca. 20 Cent) alles machen kann: zum Beispiel ein Mittagessen für 4 Personen kochen, 70 Tassen Kaffee kochen, viermal Staub saugen, 15 – 20 Stunden Radio hören, 10 Stunden den Computer in Betrieb haben oder 4 – 7 Stunden fernsehen, je nach Größe des Gerätes. Der mit Abstand meiste Strom wird im Haushalt für Kühlschrank und Kühltruhe benötigt. Heutzutage reicht die im Kraftwerk Strullendorf erzeugte Strommenge nur noch aus, um einen Ort mit der Einwohnerzahl Strullendorfs mit Strom zu versorgen. Früher war es das größte Kraftwerk Nordbayerns und ein wesentlich größerer Bereich erhielt von dort den Strom, da die Menschen einfach weniger Strom verbraucht haben. 380 Wasserkraftwerke liefern heute die gleiche Menge Strom wie ein Atomkraftwerk.
Zu Beginn der Führung mussten wir alle gelbe Sicherheitshelme aufsetzen. Der nette Herr zeigte uns die Mauer, die das Wasser eines Seitenarms des Rhein-Main-Donau-Kanals aufstaut. Das Wasser fällt aus 10 m Höhe auf die Schaufelräder der drei Turbinen. Jährlich werden ca. 100t Dreck und Müll durch einen „Rechen“ vorher ausgesiebt. Danach führte er uns in den Raum mit den drei Generatoren, die den Strom erzeugen. Dort war ein ohrenbetäubender Lärm. Von dort fließt der Strom in Kabeln zu den Verbrauchern. Er erklärte uns, dass Strom sehr gefährlich sein kann und man damit vorsichtig umgehen muss.
Am Ende des Rundgangs konnte sich jeder von uns noch mit zwei Wurstbrötchen und einem Getränk stärken, bevor es mit dem Bus wieder nach Hause ging.
Interessant war noch die Information, dass ungefähr 1 200 000 Radfahrer ca. 20 km/h schnell und 24 Stunden lang fahren müssten, um mit ihren Dynamos so viel Strom zu erzeugen wie die Generatoren im Wasserkraftwerk Strullendorf.